Ein neues Projekt in Ecuador

Der Verein Saber y Crecer hat ein weiteres Programm im Bereich Unterstützung in Bildung gestartet.
In Zusammenarbeit mit unseren Volontären unterstützen wir die Grundschule in Puka Urku.
Es gibt zwar eine Schule aber das Lehrpersonal ist extrem schlecht ausgebildet.
Bei meinem letzten Besuch habe ich zusammen mit den Volontären die Gemeinde Puka Urku besucht. Der Vorschlag Unterstützung im regulären Unterricht in der Grundschule zu bieten wurde begeistert entgegengenommen.
Ziel ist es, den lokalen Lehrern durch unsere Volontäre von PAKASHKA-SACHA, zusätzlich Hilfe zu bieten. Den die Lehrer haben kaum oder gar keine Kenntnisse von Englisch, müssen aber Englisch unterrichten.

Dazu brauchen wir, da die Gemeinde Puka Urku weit abgelegen ist, eine Unterkunft für die Volontäre.
In einer Sitzung mit der Gemeinde, wurde die Vereinbarung getroffen, dass wir im Gegenzug zu Stützunterricht die Hilfe der Gemeinde kriegen das Volontärshaus zu bauen. Dies in Form von sogenannten Mingas. Die ganze Gemeinde hilft mit das Haus zu bauen. SABER Y CRECER finanziert die Materialien.
Die Bauarbeiten haben schon angefangen und die Motivation von allen ist gross.

Über die Plattform GOFUNDME https://gofund.me/0c1278b8 sammeln wir Gelder für die Kosten (CHF 10’000.-)
Spenden werden gerne entgegengenommen.

Ein weiterer Schritt das Bildungsniveau im Amazonas Regenwald zu verbessern.

Zusammenarbeit mit Englischschule


PAKASHKA-SACHA und Great Englisch, eine etablierte Sprachschule hier in Tena, haben sich auf eine Zusammenarbeit zur Förderung der Englishkenntnisse hier in der Region geeinigt.

Das Problem hier in der Region ist, dass oft Englisch Lehrer in den öffentlichen Schulen wenig bis kein Englisch sprechen. Daher wird PAKASHKA-SACHA 2 Volontäre stellen welche das bestehende Lehrpersonal unterstützen werden. 
Im Gegenzug erhält das Studentenhaus PAKASHKA-SACHA 3 Studien-Plätze für seine Studenten, in der renommierten Englisch Schule Great English.
In einem kurzen Event wurden die Zusammenarbeit zelebriert und publik gemacht. 

Wir freuen uns auf eine tolle Zusammenarbeit

Link zum Interview
https://youtu.be/8Tp8OpB-Vl0

Der Shaman im Haus

Auf die Empfehlung von der Familie Chimbo wurde ein Shaman bei uns in PAKASHKA-SACHA vorgeladen. Erstens einmal um meine Gesundheit willen aber auch um das Gelände spiritual zu reinigen.
Der Shaman kommt nicht sondern er muss ins Haus gebracht werden.

Jeder Kichwa Shaman hat seinen eigenen Stil und eigenen Requisiten. Unser Shaman verlanget, ungeöffnet: ein Paket Kerzen, eine Flasche Perfume, Zigaretten, eine Flasche Schnapps und ein Glas und ein Spucknapf.
Am Abend 18:00 wurde der Shaman ins Haus gebracht. Zusammen mit ihm genossen wir ein von mir gekochtes Nachtessen.
Danach haben wir uns alle in die Choza (Indigenen Haus) zurückgezogen und uns um das Feuer versammelt.
Wer jetzt Zauber, Whodoo und Action erwartet wird enttäuscht sein.
Was erst mal passiert ist, nichts. Es fühlt sich an als ob die Zeit sich extrem verlangsamt. Platziert rund um das Feuer wird in Kichwa geplaudert aber auch viel geschwiegen.
Als erste Tätigkeit musste ich meinen Körper mit einer frischen Kerze von Kopf bis Fuss reinigen. Danach die Kerze dem Shaman übergeben. Diese wird von ihm entzündet und hinter ein, mit Schnapps gefülltes Glas, gestellt. Durch verschiedene Rituale sucht der Shaman Anzeichen von Gesundheitsproblemen in der Flüssigkeit im Glas.
Während dieses Aktes nimmt der Shaman Ayahuasca (halluzinierendes Getränk aus einer Liane hergestellt) zu sich.
Rundum die Geräusche des Waldes, dann gemischt mit den Mantren des Shaman. Eine absolut verzauberte Stimmung gefüllt mit einer wunderbaren Ruhe aber auch Spannung.
Verschiedene Rituale wurde vorgenommen am Haus aber auch an mir.
Das ganze ist, wie viele andere Erlebnisse hier, unmöglich in Worte zu fassen, denn es geht um Stimmungen und Gefühle.
Fast bis Mitternacht dauerte die Sitzung. Um 23:30 bestellten wir dem Shaman ein Taxi um für ihn zurückzukehren.
Ich hatte nach langem wieder einen total enspannten tiefen Schlaf.
Für den Folgetag musste ich im Haus bleiben. Nichts kaltes trinken, kein Duschen für 24 Stunden, den Hund nicht berühren gemässigt essen. All das passt, weil die Entspanntheit hilt noch lange an.
Gründe für meine Gesundheitsprobleme nannte er schlechte Energien, gar willentliche Verwünschungen von Personen. Er konnte spezifische Namen nennen. Und scheinbar konnte er mich von diesen negativen Einflüssen abschirmen.
Ich bin zu tiefst berührt, dass ich das Privileg habe solche Momente erfahren zu dürfen.

Universitätsabschluss-Feier von Byron

Nachtessen am Ehrentisch in der Mitte des Geschehens

Es war Byrons Eltern sehr wichtig, dass der Universitätsabschluss von Byron gebührend gefeiert wird. Und dies in ihrem Haus draussen im Wald in Puka Urku. Byron ist der erste überhaupt, der in dieser Gemeinde einen Universitätsabschluss absolviert hat. Und mit gutem Grund sind seine Eltern, Violeta und Gonzalo, sehr stolz auf ihn.
Ueber 100 Gäste waren geladen, und das Fest war wild und ausgelassen, wie immer.
Kichwa Feste sind immer nach einem festen Muster aufgebaut.
Erstens sind sie immer im Hause der beteiligten Person. Die Sitzordnung ist wie folgt: Im Zentrum sitzt oder sitzen die gefeierten Personen an dem einzigen Tisch, Hochzeit, Geburtstag oder eben heute, Universitätsabschluss von Byron. Rund herum auf Bänken platziert sitzen die geladenen Gäste.
Es gibt ein festes Protokoll welches am Anfang des Festes verlesen wird. Begrüssung, Ansprachen von verschiedenen beteiligten, Geschenkvergabe an den Zelebrierten, Essen und danach wird gefeiert mit Tanzen und Trinken.
Gekocht wir in riesen Mengen. Der Gastgeber profiliert sich indem er möglichst viel Essen und Alkohol an die geladenen Gäste serviert.
Das Essen besteht meist aus einer Suppe als Vorspeise und danach Reis mit Huhn, Fisch und oft „Carne de monte“ (Fleisch von Wildtieren wie Tapier, Affe, etc) Dazu wird das traditionelle Getränk „Chicha“ serviert. Ein milchähliches, alkoholhaltiges, aus Manok-Wurzeln gewonnenes Getränk, welches in riesen Mengen serviert wird. Zusätzlich dazu noch wird „Agua diente“ serviert, ein hochgradiger Zuckerrohr-Schnaps und viel Bier. Getränke werden immer geteilt. Dass heisst, du hast nicht deinen eigenen Becher. Somit hast du auch kaum Kontrolle über die getrunkene Menge.
Für mich fühlen sich die Feste hier wie ein Sturm an. Es fängt langsam an. Vom leichten spassigen Wind über die wilden Böen bis zum selbstzerstörerischen Orkan. Denn zu ende geht das Fest erst wenn alle komplett betrunken sind.
Ich habe mich schon um Mitternacht in mein Zelt zurückgezogen. Noch bis am nächsten Morgen um 9:00 wurde getanzt und getrunken.
Byrons Universitätsabschluss wurde definitiv zum vollsten gefeiert.

Abschluss Widinson


Schon seit beginn meiner Freiwilligen-Arbeit hier in Ecuador, begleite ich Widinson. Dies im Studentenhaus in Tena für Oberstufe und Bachelor -Abschluss und auch im Studentenhaus PAKASHKA-SACHA, wo Widinson nun mit einem Abschluss als professioneller Chauffeur in diesen Tagen erfolgreich abgeschlossen hat.
Trotz Krisen und manchmal schwierigen Umstände hat sich Widinson durchgesetzt und ich bin extrem stolz auf ihn.
Widinson, herzliche Gratulation zu deinem Titel als professioneller Chauffeur.

Universitätsabschluss von Byron

Glückliche Momente


Fünf volle Jahre, viel Einsatz und Geduld. Byron hat als erster Student überhaupt, im Studentenhaus PAKASHKA-SACHA, seinen Universitätsabschluss als Umwelt Ingenieure unter dem Programm von SABER Y CRECER abgeschlossen.

WIR GRATULIEREN DIR ALLE GANZ HERZLICH.

Zusammen mit Byrons Eltern durften ich in Puyo an der Universität UEA an den Abschlussfeiern teilnehmen.
Am Vortag sind wir alle schon nach Puyo gereist, denn die Festivitäten haben schon um 9:00 begonnen. Dies gab uns noch Zeit uns am Vortag schöne Kleider einzukaufen und uns beim Coiffeur verwöhnen zu lassen und hübsch zu machen.
Byron war eigentlich meine Motivation, das Projekt SABR Y CRECER zusammen mit dem Studentenhaus PAKASHKA-SACHA ins Leben zu rufen.
Für mich war dies ein sehr emotionaler Tag und mehrere male war ich den Tränen nah.
Byron ich bin sehr stolz auf dich.

Dies ist noch ein Schreiben das Byron nach der Abschlussfeier an die Organisation SABER Y CRECER gegeben hat.


Heute, da ich meinen Abschluss in der Hand halte, bin ich glücklich, stolz und zufrieden, weil ich eines meiner größten Ziele erreicht habe: meinen Abschluss als Umweltingenieurin zu machen und der erste Berufstätige meiner Familie und meiner Gemeinde zu sein. Gleichzeitig werde ich von Erinnerungen an die Vergangenheit überflutet und bin gespannt, was die Zukunft bringt.
Ich möchte Siegfried Andermatt dafür danken, dass er mir die Kraft und das Selbstvertrauen gegeben hat, an meinen Traum zu glauben und für das zu kämpfen, woran ich glaube.
An meine Familie, weil sie nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt hat und es mir ermöglicht hat, mein großes Ziel zu erreichen.
Ich vergesse nicht, welche Rolle PAKASHKA-SACHA auf meinem Weg gespielt hat, und ich bin dankbar für die Ressourcen und die Unterstützung, die sie mir immer geboten hat.
Mit all dem Wissen, das ich während meiner Zeit an der Universität erworben habe, möchte ich meiner Gemeinde helfen, weil ich weiß, dass ich ein großes Vorbild für sie bin. Ich möchte den jungen Menschen in meiner Gemeinde zeigen, dass man alles erreichen kann, solange man sich engagiert. Jetzt möchte ich alles, was ich gelernt habe, nutzen und meine Erfahrungen einbringen, um die Lebensbedingungen in meiner Gemeinde zu verbessern.

Byron Chimbo


Einweihung des neuen Kochtopfes

Zum Studentenhaus PAKASHKA-SACHA gehört die neu gebaute Choza, ein typisches Haus der einheimischen Kichwa-Indianer. Das Zentrum dieser Häuser ist die Feuerstelle und natürlich die dazugehörigen Utensilien, der steinerne Kochtopf.
Gestern durften wir unseren Kochtopf gemeinsam in einem Ritual einweihen (cure = heilen, weihen).
Dazu wurde der Topf zunächst mit Wasser gereinigt und dann innen und außen mit Knoblauch eingerieben.
Dann wurde der Topf mit einem Teil Milch und 4 Teilen Wasser bis zum Rand gefüllt und auf dem offenen Feuer zum Kochen gebracht.
Danach wurde der Topf für den Rest der Nacht abgekühlt.
Am nächsten Tag war der Topf voll einsatzbereit.
In jeder Choza brennt immer ein leichtes Feuer. Es hält Insekten fern, heilt das Dach mit Asche und Teer und hält immer Guayuza-Tee zum Trinken bereit. Natürlich wird das Feuer auch zum Kochen benutzt, und natürlich, um eine gemütliche Umgebung zu schaffen.
Ich fühle mich privilegiert, eine so schöne Erfahrung machen zu können.

Grenzen säubern

In Ecuador ist es obligatorisch, die Grenzen regelmäßig offen zu halten, und zwar mindestens einen Meter auf jeder Seite.
Das Grundstück von PAKASHKA-SACHA hat rundherum ca 1,5 km Grenzen. Und das in teilweise sehr schwierigem Gelände. Diese Linien müssen mindestens einmal im Jahr gesäubert werden, da die Vegetation im Amazonas-Regenwald sehr schnell wächst.
Nach einem guten Frühstück ging es los mit dem ganzen Team. In Stiefeln und bewaffnet mit einer Machete für jeden.
Die Arbeit ist intensiv. Nach vier Stunden kehrten wir verschwitzt und müde zum Studentenhaus zurück.
Danke an das ganze Team für den vollen Einsatz.

Bau einer Choza in PAKASHKA-SACHA, Ecuador

Das war der Plan….

Eigentlich sollte es eine Überraschung sein, ich wurde informiert, dass im Studentenhaus PAKASHKA-SACHA ein Bauprojekt geplant ist und ich deshalb eine Kostenaufstellung genehmigen musste.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Choza. Eine Choza ist eine traditionelle Behausung und Küche der Kichwa-Indianer. Charakteristisch für sie sind die Blätterdächer (Paja Toquilla) und die Holz-, Babus-Konstruktion. Eine Choza hat immer eine Feuerstelle in der Mitte des Hauses. Diese dient als Kochstelle, aber auch als Räucherplatz, um Insekten fernzuhalten, Esswaren zu räuchern und ganz wichtig, das Pech und der Ruß der Feuerstelle dichten das Blätterdach regelmäßig bestens ab.
Alle Helfer sind die Schüler und die Eltern einiger Schüler. Herzlichen Dank an alle.
Das Baumaterial konnte hauptsächlich aus dem eigenen Wald von PAKASHKA-SACHA geholt werden.
Ende August wurde mit den Arbeiten begonnen und nun im Oktober wurde das schöne Gebäude fertiggestellt.
Ich freue mich schon darauf, im Dezember dieses Jahres das gesamte Werk vor Ort zu besichtigen und zu nutzen.

Unvorhergesehenes

Begutachtung des Erdrutsches

Wieder dröhnen Maschinen durch den stillen Wald von Pakashka-Sacha. Diesmal wegen unserer Zufahrtsstraße Calle RosaClara.
Extrem starke Regenfälle haben in den vergangenen Wochen in unserer Region zu Überschwemmungen und vielen Erdrutschen geführt. Leider war auch unsere Zufahrtsstraße betroffen. Unmittelbar nach dem Haupteingang rutschte ein Teil der RosaClara-Straße 3 Meter ab. Dies in einem Bereich von etwa 12 Metern. Der Hauptnerv, die Rohre für Wasser, Strom, Telefon und Internet, die unterirdisch neben der Straße verlegt wurden, bereitete mir große Kopfschmerzen. Diese zu ersetzten würde mich sehr teuer stehen zu kommen. Zum Glück waren diese Leitungen so locker verlegt, dass diese nicht durch die Wucht des Hang-Rutsches zerstört wurden.
Mit viel Handarbeit wurden die Leitungen aus dem Morast befreit.
Jetzt wird das gesamte Straßenbett mit Baggern verbreitert und so weit ausgehoben, dass darauf ein gutes Fundament und eine Stützmauer errichtet werden können.
Die Kosten sind soweit nicht abschätzbar aber sie werden mein Jahresbudget total sprengen.